Tag 17 - Sie ist weg.
Seit einigen Tagen schon.
Seit ich denken kann, naja... genauer gesagt, seit ich die Uni besuche (und das sind inzwischen schon mehr als 10 Semester), laufe ich morgens vom Bahnhof zu den Türmen an einem Schwesternwohnheim vorbei. Und dort, windgeschützt, lebte seit ich denken kann - und mindestens seit 5 Jahren - eine Frau mit ihren Decken und Schlafsäcken und Plastiktüten.
Kein schönes Leben, denke ich mir: Im Winter sehr kalt, bei Regen sehr nass und im Sommer sehr warm.
ZUm Waschen und auf die Toilette ist die Frau immer in die Türme gegangen und oft saß sie da auch einfach nur rum und trank Kaffee aus dem Automaten und sah den Leuten zu...
Irgendwie gehörte sie zum Unialltag dazu...
Und immerwieder fragt man sich, wie sie wohl da in ihr Obdachloses Nest geraten sein mag... ob sie Familie hat.... ob sie genug zum Überleben hat...
Und immer wieder fragt man sich, ob man sie nicht einfach mal fragen soll, ob sie was von den Frühstücksbroten abhaben möchte, ob sie Kleidung braucht, ob man ihr anderweilig helfen kann...
Und trotz all dieser Gedanken stumpft man ab. Nimmt sie hin. Lässt sie Alltag werden.
Bis zu dem Tag, an dem einem auffällt, dass sie weg ist.
Der Platz, an dem sie jahrelang geduldet wurde aufgeräumt und sauber ist.
Und sie weg ist!
Und ich merke, wie ich beginne, mich besorgt zu fragen, wo sie wohl sein mag, ob es ihr gut geht. Ob es ihr jetzt besser geht. Ein Gefühl von Sorge, dass über die reine Neugierde hinausreicht, sich wirklich nach Anteilnahme anfühlt...
Verrückt, irgendwie.
:(
Seit ich denken kann, naja... genauer gesagt, seit ich die Uni besuche (und das sind inzwischen schon mehr als 10 Semester), laufe ich morgens vom Bahnhof zu den Türmen an einem Schwesternwohnheim vorbei. Und dort, windgeschützt, lebte seit ich denken kann - und mindestens seit 5 Jahren - eine Frau mit ihren Decken und Schlafsäcken und Plastiktüten.
Kein schönes Leben, denke ich mir: Im Winter sehr kalt, bei Regen sehr nass und im Sommer sehr warm.
ZUm Waschen und auf die Toilette ist die Frau immer in die Türme gegangen und oft saß sie da auch einfach nur rum und trank Kaffee aus dem Automaten und sah den Leuten zu...
Irgendwie gehörte sie zum Unialltag dazu...
Und immerwieder fragt man sich, wie sie wohl da in ihr Obdachloses Nest geraten sein mag... ob sie Familie hat.... ob sie genug zum Überleben hat...
Und immer wieder fragt man sich, ob man sie nicht einfach mal fragen soll, ob sie was von den Frühstücksbroten abhaben möchte, ob sie Kleidung braucht, ob man ihr anderweilig helfen kann...
Und trotz all dieser Gedanken stumpft man ab. Nimmt sie hin. Lässt sie Alltag werden.
Bis zu dem Tag, an dem einem auffällt, dass sie weg ist.
Der Platz, an dem sie jahrelang geduldet wurde aufgeräumt und sauber ist.
Und sie weg ist!
Und ich merke, wie ich beginne, mich besorgt zu fragen, wo sie wohl sein mag, ob es ihr gut geht. Ob es ihr jetzt besser geht. Ein Gefühl von Sorge, dass über die reine Neugierde hinausreicht, sich wirklich nach Anteilnahme anfühlt...
Verrückt, irgendwie.
:(
drachenlady - Mi, 28. Feb, 18:09